Das Briefing ist klar:
Es geht um Achtsamkeits-Kurse in Düsseldorf. Der Name soll „Hier & Jetzt“ oder „Jetzt + Hier“ werden.
Die Unterzeile wird vermutlich „Werkstatt für Achtsamkeit“ lauten. Damit man weiß, worum es geht. Und dass es Experimentieren und Arbeit bedeutet, nicht etwa hinlegen wie bei einer
End-Entspannung. –
Nein, hier geht es zur Sache, daher Werkstatt.
Symbole sollen sein:
ein Auge mit einer Träne, vielleicht auch ein geschlossenes für die Innenschau, Olivenzweig für Heilung und Sonne und Wasser sind ebenfalls Symbole für die engere Auswahl. Das Ganze soll sich mit der Schrift verbinden zu einer harmonischen Wort-Bildmarke.
Mein erster Gedanke ist, dass ich gerne die Schrift selbst schreiben würde, per Hand. Das gibt dem Ganzen eine besondere Lebendigkeit und passt zu einer Ästhetik von (alten) Symbolen. – Diese
sollen in Kreise. Ich erstelle auch welche ohne Umrandung: Das gibt ihnen mehr Kraft und Raum zu wirken.
Ich war immer schon sehr fasziniert von Symbolen, wie man sie in alten Inschriften in Stein gemeißelt findet oder in alten Münzen und Schmuck. Also freue ich mich auf die Recherche:
Zunächst lese ich mich ein in die unendlichen Darstellungsarten von Sonne, Wasser, diversen Spiralen und in deren Bedeutungen und ethnische Herkunft. – Ich variiere. Alles per Hand, mit Tinte und
Feder, Stift oder Füller auf Aquarellpapier und alternativ auf glattem Papier.
Auch die Buchstaben und die Anordnung probiere ich auf unterschiedliche Art und Weise aus.
Jedenfalls ist es nicht einfach, viele Elemente zu einer starken Einheit zu verbinden.
Die Idee entsteht, dass man später vielleicht einzelne Zeichen aus dem Logo für Menüpunkte der Website oder für Themen auf Instagram verwendet.
Dass alles mit dem Selbstgeschriebenen aus einem Guss ist und außerdem unverwechselbar und einzigartig, gefällt Nadine Grimmling gut.
Doch seht selbst, wie es weiter ging...
Zunächst möchte ich erwähnen, dass ich meistens die Kund*innen sehr mit in den Prozess nehme, das bedeutet, dass ich viele feine Variationen offenlege. – Hier allein das Auge.
In meinen früheren Agenturjahren haben wir das nicht gemacht. Wir sollten die Kunden nicht „überfordern“ mit solcher Vielfalt. Und die Chefs wollten außerdem Asse im Ärmel
behalten.
In diesem Blog sehen Sie Auszüge, ich bilde hier nicht alles ab. Es soll nur exemplarisch verdeutlichen, wieviel Wegstrecke ein Logo Design-Prozess bedeutet.
Die Olivenzweige sollten bleiben – vorerst. ;)
Das Auge mit feineren Wimpern und mit unten etwas geöffneter Lidkante ist der Favorit.
Nun nochmal die großen „E's“ der Schriftzeilen variieren...
Überraschende Wendung:
Vielleicht doch ganz ohne all die Symbole?
Puristisch.
Ganz anders als alle in der Yoga-, Meditations- und Achtsamkeits-Branche.
Keine Sonne, kein Auge, kein Schnick-Schnack.
Und immer noch wird ausprobiert:
das Pluszeichen unterschiedlich geformt, die Buchstabendicke mal dünner, mal kräftiger.
Schließlich soll dieses Logo auf den Punkt genau gefallen und ewig genutzt werden.
Noch einmal wird sie „drüber schlafen“, ob die Kundin wohl dabei bleibt? Verzicht auf alle Symbole?
Ja, das ist es nun.
Und das bleibt es auch.
Es ist einzigartig. Handgemacht.
Fazit:
Geben Sie sich selbst die Chance, nicht an Ihrem Briefing zu haften. Vielleicht ändert sich eine Idee. Durch meine Ideen oder durch die Zeit, oder eine Inspiration von jemand Drittem, oder
oder... Eine Entscheidung im Hier + Jetzt. ;-)
Und hier geht es zu Nadines HIER+JETZT Website.